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Das Amt und die Vergangenheit

Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik
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Jahr: 2010
Verlag: München, Blessing
Mediengruppe: MONO
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Inhalt

... In den Jahrzehnten nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte das deutsche Auswärtige Amt eine solche Verstrickung ignoriert, hatte im Gegenteil ein Selbstbild aufgebaut, das von einer Distanz der Diplomaten gegenüber dem Regime ausging. Um nun genau diesen Themenkomplex aufzuarbeiten und in Folge der sogenannten "Nachrufaffäre" von 2003, in der es um die offizielle Würdigung verstorbener Diplomaten mit NS-Vergangenheit ging, hatte der damalige Bundesaußenminister Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) 2005 eine Unabhängige Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte der Behörde in der NS-Zeit und der Bundesrepublik berufen. Den 880 Seiten starken, für die breite Öffentlichkeit geschriebenen Abschlussbericht der Historiker Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes und Moshe Zimmermann stellte Blessing am 28. Oktober im Berliner Haus der Kulturen der Welt vor. Anwesend waren nicht nur die vier Historiker der Kommission, sondern auch die beiden ehemaligen Außenminister Joschka Fischer und Frank-Walter Steinmeier (SPD), die mit den Experten über deren Ergebnisse diskutierten. Die Moderation des Gesprächs hatte die renommierte Journalistin Tissy Bruns, die ehemalige Vorsitzende der Bundespressekonferenz, dem Zusammenschluss aller Parlamentskorrespondenten, übernommen. Die Antwort, die die Historiker auf die Kernfrage des Berichts, eben die nach der Rolle der Diplomaten in der NS-Zeit und den Umgang mit dieser Rolle in der Zeit nach 1945, geben, könnte eindeutiger kaum ausfallen. "Von Anfang an war das Auswärtige Amt über die deutschen Verbrechen in dem 1939 begonnenen Eroberungs- und Vernichtungskrieg umfassend informiert", schreiben die Historiker zusammenfassend in der Einleitung ihrer Untersuchung. "Die Mitwisser waren auch Mittäter. Nicht nur beschäftigten sich eigene Abteilungen im AA (Auswärtiges Amt) mit der Organisation moderner Sklavenarbeit und mit Kunstraub. Die deutsche auswärtige Politik machte sich die ¿Lösung der Judenfrage' in Deutschland, dann die ¿Endlösung', zu ihrer Aufgabe, die Mitwirkung daran wurde zu einem Tätigkeitsfeld deutscher Diplomaten überall in Europa. In vielen Fällen waren Angehörige des Auswärtigen Dienstes - und nicht nur Seiteneinsteiger aus der Zeit nach 1933 - an der Deportation von Juden unmittelbar beteiligt, mitunter ergriffen sie sogar die Initiative", so das Fazit der Unabhängigen Historikerkommission... (Quelle: www.randomhouse.de)

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Verfasserangabe: Eckart Conze ... Unter Mitarb. von Annette Weinke...
Jahr: 2010
Verlag: München, Blessing
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Systematik: Suche nach dieser Systematik LPGI
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ISBN: 978-3-89667-430-2
2. ISBN: 3-89667-430-7
Beschreibung: 879 S.
Schlagwörter: Deutschland / Auswärtiges Amt; Nationalsozialismus; Diplomat
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Conze, Eckart; Weinke, Annette
Mediengruppe: MONO