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Die digitale Versuchung

Wie digitale Technologien die politischen Fundamente freiheitlicher Gesellschaften herausfordern
Verfasser: König, Pascal D. (Verfasser)
Jahr: 2019
Politische Vierteljahresschrift
Mediengruppe: Aufsatz

Inhalt

Das chinesische Sozial-Kredit-System ist in westlichen Demokratien als Antithese zur Idee der freiheitlichen Gesellschaft aufgenommen worden. Es erscheint als technologiegestützte Verwirklichung totalitärer Überwachung und Steuerung. Aus europäischer Sicht mag es geografisch wie ideell ein abseitiges Gegenmodell darstellen, doch steckt darin zugleich eine Verheißung, für die auch freiheitliche Gesellschaften empfänglich sind. So stellt die Existenz der Technologien, die jenes Sozialkreditsystem ermöglichen, die Demokratie auf eine Probe. Denn dieselben Technologien können ebenso der Verwirklichung des individualistischen Traums dienen, dem Menschen immer besser das zu geben, was er will - jedoch zugleich unter Bedingungen zunehmender Abhängigkeit. Real existierende Demokratien sehen sich damit einer besonderen Versuchung gegenüber, paternalistischen Formen der Machtausübung mehr Raum zu geben. Wie sie mit dieser Versuchung umgehen, wird davon abhängen, inwieweit sie einer zentralen Lehre politischen Denkens stärkeren Ausdruck verleihen: Dass zu bekommen, was man will, nicht gleichbedeutend mit Freiheit ist und sogar auf das Gegenteil hinauslaufen kann. (Quelle: Verlag)

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser König, Pascal D. (Verfasser)
Verfasserangabe: Pascal D. König
Jahr: 2019
Übergeordnetes Werk: Politische Vierteljahresschrift
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Beschreibung: Heft 3, Seite 441-459
Schlagwörter: Algorithmus; Liberalismus; Autonomie; Patriarchalismus; Demokratie
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Sprache: Deutsch
Mediengruppe: Aufsatz